Die zentrale Buchungskomponente des HKR-Gesamtsystems beinhaltet die Darstellung des aktuellen Standes des Gesamthaushalts, der Verteilung und Verwendung der Haushaltsmittel.
Gegenstand des HKR-Verfahrens ist die Unterstützung und Dokumentation wesentlicher Tätigkeiten bei der Ausführung des Haushaltsplans des Bundes, der Abwicklung des Zahlungsverkehrs, der Buchführung und der Rechnungslegung sowie die Bereitstellung von tagesaktuellen Informationen über den Stand des Haushaltsvollzugs für alle bewirtschaftenden Dienststellen. Dabei ist das HKR-Verfahren unter anderem eng mit den Verfahren zur Haushalts- und Finanzplanung des Bundes verzahnt. Dies ermöglicht die automatisierte Bereitstellung der im Haushaltsgesetz festgestellten Einnahmen, Ausgaben und Verpflichtungsermächtigungen sowie deren unterjährige Veränderungen (wie Restebewilligungen, Nachträge).
Sämtliche Dienststellen und Institutionen, die Bundesmittel bewirtschaften, sind in das HKR-Verfahren einbezogen.
Der Anwenderkreis ist weit gestreut und reicht von Nutzerinnen und Nutzern in Ministerien bis hin zu Beschäftigten in der kommunalen Verwaltung.
Das interessierte BMF ist ständig über den aktuellen Bewirtschaftungsstand des Bundeshaushalts informiert und kann aus den zur Verfügung gestellten Liquiditätsinformationen tagesgenau die Aufnahme oder Platzierung von Mitteln am Geldmarkt planen.
Zum HKR-Verfahren gehört neben der Zentralkomponente für den Vollzug des Gesamthaushalts (HKR-Zentral) eine Reihe von Zusatzkomponenten, die beispielsweise das Inkasso von Verwaltungseinnahmen, die Abwicklung von Darlehen, die Verarbeitung von elektronischen Rechnungen oder das Inkasso von Forderungen des zollrechtlichen Zahlungsaufschubs ermöglichen.
Das HKR-Verfahren verfügt über standardisierte elektronische Eingangs- und Ausgangsschnittstellen. Diese ermöglichen die automatisierte Auflieferung von Anordnungs- und Buchungsdaten sowie die automatisierte Rücklieferung von Verarbeitungsergebnissen. Für den direkten Zugang zum HKR-Verfahren wird HKRweb genutzt.
Aus der Verarbeitung resultierende Zahlungsverkehrsdaten für in- oder ausländische Zahlungen werden elektronisch unter anderem an die Deutsche Bundesbank übertragen.
